Hajk der Rußköpfchen 30.06.-01.07.2017
Seit zwei Tagen hatte es fast ununterbrochen in Berlin geregnet, aber das hielt das Team der Rußköpfchen nicht davon ab, zu einem Kurz-Hajk aufzubrechen, den wir spontan angesetzt hatten, um vor der Sommerpause noch letzte Prüfungspunkte für die Bronzelilie abzulegen.
Freitagabend ging es an der Gemeinde los Richtung Potsdam. Dort durften wir netterweise an der Gemeinde unseres „Nachbarstammes“ Potsdam 355 übernachten. Zum Abendbrot kochten wir Eierkuchen auf den Gaskochern und währenddessen hielt sich der Regen mal vornehm zurück, sodass wir im Trockenen essen und unsere Biwaks bauen konnten. Auch in der Nacht gab es kein großes Gewitter, sodass wir am nächsten Morgen unbeschadet losziehen konnten. Das Ziel: Die Pfaueninsel!
Es gab einen schönen Weg direkt am Ufer der Havel und der ineinander übergehenden Seen entlang, bis wir schließlich gegen Mittag an der Fährstation ankamen, von wo aus man zur Pfaueninsel übersetzen kann. Bisher war die Sonne sogar ein paar Mal rausgekommen, aber als wir die Fähre betraten, find es an zu regnen und zu winden. So sehr, dass sogar die Pochos mehr im Wind flatterten, als uns wirklich trocken zu halten. Da hieß es auf der Insel erstmal einen Regen- und Windschutz unter einem großen Baum zu suchen, wo wir eine Weile ausharrten und überlegten, wie es weitergehen soll. Der ganze Himmel war grau, es schüttete wie aus Eimern und der Wind blies über die Insel. Leider gab es auf der Insel (außer dem Schlösschen, das Eintritt kostete) nicht wirklich Gebäude, wo man sich hätte unterstellen können, um den Regen abzuwarten.
Nachdem wir uns mit einer kleinen Tüte Chips (noch vom Camp übriggeblieben ;)) gestärkt hatten und der Regen und Wind einfach nicht aufhören wollten, beschlossen wir, einfach zu beten. Nach einem Gebet reihum, schauten wir in den Himmel und er kam uns tatsächlich heller vor! Und keine zwei Minuten später war der Regen und Wind so wenig geworden, dass wir uns wieder unter dem Baum hervor trauten und zurück zur Fähr-Anlagestelle liefen. Dort fragten wir die Fährfrau, ob es irgendwo auf der Insel einen Platz gäbe, wo man sich trocken hinsetzen könne, um Mittag zu essen. Denn wir wollten wenigstens einmal einen Pfau sehen! Sie empfahl uns die Liegewiese, die auf der anderen Seite der Insel lag. Da der Regen nun ganz aufgehört hatte, machten wir uns auf den Weg.
Wir kamen an einer schönen Fontäne, vielen Bänken in wunderschönen Ecken und einer großen Vogelvoliere vorbei. Dort trafen wir auch endlich den ersten Pfau! Und sogar nicht nur einen. Mit ihrem wunderschönen, schimmernden Gefieder sind diese Tiere wirklich beeindruckend und wenn wir nicht so viel Hunger gehabt hätten, dann wären wir wohl noch länger stehen geblieben. Paula fand sogar eine große Feder mit Pfauenauge auf dem Boden und die soll nun in Zukunft als Andenken unser Banner zieren.
An der Liegewiese angekommen, ließen wir uns auf einer runden Bank zum Mittagessen nieder. Aber wir blieben nicht lange allein: Ein großer Pfau hatte offenbar großes Interesse an unserem Mahl, stieß immer wieder ein lautes Krähen aus und kam bis auf ca. 1m zu uns heran. Wir vermuten, dass er es auf unseren Dosenkuchen abgesehen hatte, den wir beim letzten Camp als Top-Team gewonnen hatten. Aber davon bekam er nichts ab! Er war erstaunlich ausdauernd und ließ erst von uns ab, als andere Touristen sich bei dem kleinen Imbiss in der Nähe auf Stühle niederließen. Die mussten sich jetzt von ihm ankrähen lassen und wir nehmen an, dass die Masche wohl häufig funktioniert 🙂
Gut gestärkt ging es jetzt wieder zurück zur Fähre, denn wir waren heute noch verabredet: Der Stamm Potsdam hatte uns eingeladen, bei ihrem Stammtreffen dabei zu sein. Und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Doch kaum hatten wir die Fähre betreten, fing es wieder an zu regnen und zu winden. Also schwupps die Ponchos wieder raus und am Ufer entlang zurück. Im Wald unter den Bäumen bekamen wir kaum etwas vom Regen ab und der Schauer dauerte zum Glück auch nicht lange, sodass wir ziemlich flott (wesentlich schneller als auf dem Hinweg) wieder an unserem Ausgangspunkt ankamen. Jetzt ging es noch weiter zum vereinbarten Treffpunkt auf einem großen Spielpatz. Es gab eine gemeinsame Stammrunde und danach tollten wir auf dem Platz herum, spielten „Mensch auf Erden“, „15“ und schaukelten ausgiebig. Ach ja: und rutschten als komplettes Team gemeinsam! Nach dem Stammtreff waren die Potsdamer noch zum Grillen eingeladen und gastfreundlich, wie sie sind, haben sie uns auch gleich eingeladen. So endete unser 24-Stunden-Kurzhajk mit einem leckeren Grillessen – das war eine tolle Überraschung!
Es fiel nicht leicht, uns aus der netten Gemeinschaft zu verabschieden, aber wir mussten wieder zurück nach Hause und so ging es müde, erschöpft und sehr gut gesättigt zurück nach Berlin.
Da können wir nur sagen: „Kurz – aber GUT!“
Janice (Teamleiterin)